Nach langer Abstinenz hatten sich die SVR-Wasserballer im vergangenen Jahr wieder für den Deutschen Wasserball Pokal qualifiziert. Durch die Corona bedingten Spielausfälle fand nun, ein Jahr später, die erste Pokalrunde am Samstag dem 27.11.21 statt. Als Kontrahent wurde der denkbar schwerste Gegner zugelost. Bundesliga-Neuling Hamburger TB kam als Gast an den Toeppersee. Somit waren die Rollen klar verteilt und der SVR als Oberligist der krasse Außenseiter.
Der SVR erwischte einen Start nach Maß. Nachdem Jan Frenzen das erste Anschwimmen gewann, konnten die Wasserballer vom Kruppsee durch Neuzugang und Ex-Bundesliga Spieler Vlad Kapsa in Führung gehen. Das erste Viertel gestaltete sich lange ausgeglichen, nachdem Peer Oberhoff den zwischenzeitlichen 2:2 Ausgleich erzielte. Durch diverse Überzahlsituationen konnte die junge Hamburger Mannschaft zum Ende des ersten Abschnittes dennoch mit 2:5 in Führung gehen. Doch den SVR ließ das kalt. Es wurde an der starken Leistung des ersten Viertels angeknüpft und die Mannschaft kam durch Tore von Frank Gerster, Daniel Thelen und Richard Blömer auf 5:6 heran. Die Partie blieb hart umkämpft und somit ging es mit einer 7:10 Führung für Hamburg in die Halbzeitpause.
Die Halbzeitansprache von Spielertrainer Jens Goldbaum und Interims-Coach Christian Malorny war relativ gelassen: „Macht weiter so, versucht euch von der schwimmerisch starken Mannschaft nicht auskontern zu lassen und habt Spaß!“. Leider nahm es die Mannschaft nach der Halbzeit etwas zu gelassen. Hamburg zog mit drei schnellen Toren auf 8:13 davon. Die Partie schien entschieden. Doch der SVR zeigte Moral und mobilisierte nochmal alle Kräfte. Viele schnelle Auswechslungen halfen der Mannschaft, Kräfte zu sparen und diese effizient einzusetzen. So verkürzte das Team zum Ende des dritten Abschnittes auf 10:13. Diesen Schwung nahm man mit in den Schlussabschnitt. Blömer, Oberhoff, Gerster und Kapsa brachten ihr Team auf Sensationskurs. Vier Minuten vor Schluss stand es also 14:14. Die Partie wurde ruppiger und der Bundesligist aus Hamburg geriet zunehmend ins Schwitzen.
Unnötige Fehler und fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen, die hauptsächlich die Schaustätte um Center Jens Goldbaum betrafen, wurden vom Bundesligist eiskalt ausgenutzt und in einen 3-Tore-Vorsprung umgewandelt. Am Ende setzte Frank Gerster den 15:17 Schlusspunkt. Der Hamburger TB konnte gerade so noch die Blamage abwenden und der SV Rheinhausen hat die Sensation knapp verpasst.
Auch die Zuschauer im Hallenbad am Toeppersee waren sich einig, dass sie an diesem Tage eine herausragende Mannschaftsleistung der SVR Wasserballer und einen echten Pokalfight gesehen haben.
Während es für die Hamburger in der Bundesliga weitergeht, startet der SVR – sofern Corona keinen Strich durch die Rechnung macht – im Januar in die neue Oberliga Saison.
An diesem Samstag hat sich wieder gezeigt: Der Pokal schreibt eben seine eigenen Gesetze!
Tore: Vlad Kapsa (4), Frank Gerster und Daniel Thelen je (3), Peer Oberhoff und Richard Blömer je (2), Jens Goldbaum (1)